Tora no maki - Der Tiger als Symbol des Shotokan-Stils

Shoto bedeudet "Pinienrauschen" - mit diesem Pseudonym unterzeichnete Funakoshi-sensei seine Kalligrafien

© 2002 A. Krause

Letzte Aktualisierung: Sonntag, 01. Dezember 2002

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Was ist ... ?

u.a. Karate-Dô, Shotokan, JKA-Karate.
Grundsätzliche Fragen zu unserer Kampfkunst.

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u.a. Gichin Funakoshi, Masatoshi Nakayama. 
Die wichtigsten Meister in der Tradition des Shotokan-ryu.

Keiko

Der Aufbau einer Übungsstunde im Shotokan-Karate.

Kihon

Das Training grundliegender Fertigkeiten.

Kata

Das Training überlieferter Formen bildet das Herz des Karate-Dô.

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Die Anwendung von Karatetechniken mit einem Partner.

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Die Kunst das Unsagbare in Worte zu fassen.

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Wissenswertes rund um das Shotokan-Karate-Dô. 

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Eine Auswahl empfehlenswerter Literatur mit Bezug zum Karate-Dô oder den Kampfkünsten allgemein.

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Funakoshi

  - Gichin?

u.a. seine Lehrer, sein Training, der Weg nach Japan

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u.a. sein Karate, Legenden, der Einfluss des Militärs

Nakayama, M.?

u.a. Kurz-Biografie, Wettkampf, weltweite Verbreitung

(mehr)?

 

 

Funakoshi-sensei demonstriert Kumite im Alter von 88 Jahren

 

 

Funakoshi-sensei in jüngeren Jahren

Gichin Funakoshi (1869-1957) wird als der Vater des modernen Karate-Dô verehrt, da er die alte Kampfkunst aus seiner Heimat Okinawa erstmals in Japan einer breiten Öffentlichkeit demonstrierte und bis an sein Lebensende unterrichtete. 

Die durch ihn überlieferten Kata bilden die Grundlage für die Entwicklung des Shotokan-Stils, wenn auch sein Sohn Yoshitaka deutlichen Einfluss auf dessen technische Ausprägung genommen hat. In den meisten traditionellen Shotokan-Dojos wird daher Funakoshi-sensei noch heute sichtbar als Stilbegründer verehrt, indem ein Bildnis von ihm an der Shomen-Seite (gemeint ist die Seite gegenüber dem Eingang) aufgehängt wird, vor welchem sich zu Beginn und Ende jeder Übungsstunde bzw. bei Betreten des Dojos verbeugt wird.

 

1. Seine Lehrer
Bereits mit frühester Jugend wurde Funakoshi - zu einer Zeit, als Karate-Dô auf Okinawa noch im geheimen praktiziert wurde - Schüler von Anko Azato (1827-1906), einem Karate-Experten, der als innerer Schüler und Stilerbe von Matsumura Sokon (1797-1889) gilt. Letzterer war der wichtigste Vertreter des körperbetonten chinesischen Shaolin-Stils auf Okinawa und legte damit die Grundlage für die Herausbildung der sogenannten Shorin-Schule (Shorin ist die okinawanische Bezeichnung für Shaolin). Sowohl Azato, als auch Matsumura waren zudem auch Experten des in Japan praktizierten Schwertkampfstils Jigen-ryu, den sie insgeheim mit ihrem Karate verbunden haben sollen, ohne dies jedoch öffentlich zu unterrichten. Es wird vermutet, dass gerade in dieser Synthese die Grundlage des modernen Shotokan-Stils liegt, der durch Funakoshis Sohn Yoshitaka erstmals Ende der 30er Jahre unterrichtet wurde.
Darüber hinaus wurde Funakoshi auch von Anko Itosu (1830-1916) "der heiligen Faust des Shuri-Te" (so nannte man das Karate, das in und um die okinawanische Stadt Shuri geübt wurde) unterrichtet, der oft bei Azato zu Gast war. Itosu war maßgeblich an der Einführung des Karate-Dô als Pflichtfach an den Schulen in Okinawa beteiligt und entwickelte zu diesem Zweck die Heian-Kata (früher Pinan genannt) und überarbeitete viele andere Kata. Funakoshis späterer Unterricht der Kata in Japan basierte nahezu unmittelbar auf den Kata, die er von Itosu gelernt hatte.

 

2. Sein Werdegang auf Okinawa
Die Ausbildung Funakoshis bei Azato bestand aus endlosen Wiederholungen der Kata. Funakoshi selbst berichtet in "Karate-Dô - Mein Leben", dass er alleine zehn Jahre lang mit der Übung der drei Tekki-Kata zubrachte. Zudem fand das Training oft erst in den Abendstunden statt und zog sich bis manchmal bis zum frühen Morgen hin. Eine neue Kata wurde erst unterrichtet, sobald die vorhergehende zur Zufriedenheit des Lehrers gemeistert war.

Funakoshi wurde Hilfslehrer an einer Grundschule in Naha, wo er mit anderen Karate-Meistern seiner Zeit zusammentraf und so seine umfangreichen Kenntnisse über die okinawanischen Kampfkünste vertiefte. Er galt bald als Mann mit feinem Charakter und einer hervorragenden Bildung, der über ausgezeichnete japanische Sprachkenntnisse verfügte, was auf Okinawa nicht unbedingt üblich war.

 Dies führte wohl dazu, dass ihm  1901/02 aufgetragen wurde, Karate-Do erstmals öffentlich vor Vertretern des japanischen Staates zu demonstrieren, woraufhin dies in den Schullehrplan aufgenommen wurde.

 

3. Karate-Dô findet den Weg nach Japan
Meilenstein war jedoch die Demonstration vor dem spätere Kaiser Hirohito, 1921, der davon derart begeistert war, dass noch im selben Jahr eine Einladung an die örtliche Vereinigung der Kampfkünste erging Karate in Tokio zu demonstrieren. Diese Aufgabe wurde Funakoshi zu Teil, der 1922 nach Japan ging, um seine Kampfkunst dort zu unterrichten und nie mehr zurückkehrte.
Dort gebrauchte er als einer der ersten das Schriftzeichen "Kara" in der Bedeutung "leer" (im Gegensatz zur alten Schreibweise, die "fremd" oder "chinesisch" zu verstehen war).
Nach anfänglichen Schwierigkeit und mit der Unterstützung von Jigoro Kano (dem Begründer des Judo) schaffte er es Karate in Japan zu etablieren. Dazu gehören die Einführung des Kyudan-Systems (Graduierungssystems) und die Erlaubnis an seine Schüler, Formen des Kumite zu entwickeln, wenn auch der Wettkampf von ihm nie geduldet wurde.

 

Darüber hinaus ist Funakoshi der Autor mehrerer Bücher, allen voran "Karate-do Kyohan", indem neben den philosphischen Grundlagen des Stils 15 grundliegende Kata beschrieben sind. Zu erwähnen ist außerdem seine Autobiografie, die ein absolutes Muss für jeden ernsthaften Shotokan-Adepten darstellt. 
(Vgl. zur Entwicklung des Karate-Dô in Japan auch die Abhandlung über die Entstehung des Shotokan-Stils)

 

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